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Entfesselt

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In vollem Gegensatz au dem, was sich im Burgtheater begibt, bietet eine Kleinbühne, die „Werkstatt“, die zum letztenmal im Theater am Kärntnertor spielt und dann in ein Kino übersiedelt, das umgebaut wird, eine Spitaenaufführung voll Phantasie und sprühender Einfälle, die nicht im Gegensatz zur Spielvorlage steht, sondern aus ihr adäquat hervorgeht. Und zwar ist dies das Stück „Elisabeth Eins“ des jungen Amerikaners Paul Foster, einem ,,La-Mama“-Autor, in der Bearbeitung durch das Ensemble.

Da führt eine Wandertruppe der elisabethinischen Zeit das Leben dieser Königin vor, die Bedrohung ihrer Herrschaft durch Maria Stuart, durch Frankreich, durch Spanien. Unbekümmert wird das durchein-andergewirbelt, zeigt in den rasch wechselnden Szenen bei stark rhythmischer Musik von Kurt Werner die politische Situation der Zeit.

So entsteht eine Mischung aus Historie, Show, Zirkus, Kabarett, die Regisseur Hans Gratzer hinreißend ins Szenische umsetzt. Wie da etwa durch rote Stoffbahnen die Impression Bartolamäusnacht, durch eine Riege von aufeinanderstellenden Darstellern die des Untergangs der Armada dargestellt wird, ist grandios. Die Darsteller verkörpern immer wieder andere Figuren, die weiblichen sehr oft auch männliche Gestalten. Nur Krista Stadler spielt ausschließlich die Königin, man glaubt ihr die einsame Größe dieser Herrscherin.

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