6960132-1984_44_20.jpg
Digital In Arbeit

Enttäuschung

Werbung
Werbung
Werbung

Einen Schwerpunkt „Versunkene jüdische Welt" bietet der ORF in diesen Tagen an. Höhepunkt sollte wohl Axel Cortis TV-Film ,£ine blaßblaue Frauenschrift" (nach einer Novelle von Franz Werfel) sein (FS 2, 26. und 28.10.).

Wer Axel Corti an seinen bisherigen Arbeiten mißt, den mußten diese zwei Fernsehabende zwangsläufig enttäuschen. Abgesehen von technischen Mängeln (vor allem die Synchronisation der fremdsprachigen Schauspieler geriet mitunter grauenhaft) war kaum etwas zu spüren von der klaren Dramaturgie oder den außergewöhnlichen schauspielerischen Leistungen, die bei allen Filmen Cortis bisher selbstverständlich waren.

Vielleicht in weiser Voraussicht und in Kenntnis des mageren Corti-Ergebnisses ergänzten die Programmverantwortlichen den Programmschwerpunkt durch die Wiederholung zweier exemplarischer Roman-Verfilmungen: Den preisgekrönten, dreiteiligen TV-Film ,Jiiob" nach Joseph Roth von Michael Kehlmann (FS 2, ab 1.11.) und „Cella oder Die Uberwinder" von Gerd Angermann nach Franz Werfel (FS 1, 30.10.).

Mit Wiederholungen wurde in der letzten Woche überhaupt nicht gegeizt. Das Ableben des französischen Filmregisseurs Francois Truffaut und des österreichischen Film- und Theaterstars Oskar Werner stellte den Programmablauf mitunter auf den Kopf.

Daß in der Eile im Fall von Oskar Werner zum x-ten Mal das .Jfarrenschiff" (FS 1, 24.10.) über den Bildschirm lief, hat die echten Werner-Fans kaum gestört. Schon eher die Fußballfans, die wegen der Uberlänge des Films fast eine dreiviertel Stunde auf den Beginn der Berichte von den Europacup-Spielen warten mußten.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung