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Er muß es wissen

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Am 29. Mai wurde Hans Weigel 75 Jahre alt. Thema seines neuen Buchs ist das eigene Metier. Weigel läßt den Leser an dem Werden und Wachsen dieses Buches teilnehmen, sodaß er ihm den Untertitel geben kann „Ein Buch über dieses Buch“. Wie von selbst ergibt sich dabei nicht nur die Naturgeschichte eines Schriftstellers, sondern ein Bild des gesamten Literaturbetriebs vom Autor über Verleger, Lektor, Hersteller bis zum Literaturkritiker, Buchhändler und Leser.

Nie scheut er sich, unangenehme Wahrheiten auszusprechen, etwa wenn er die Existenzsorgen eines Schriftstellers von Rang vor Augen hat oder wenn er den Verlagslektor als den Tragisch- Ohnmächtigen an der Schaltstelle zwischen Verleger und Verlegtem beschreibt.

Zum Schluß stellt sich Weigel einen Kollegen vor, der bei der Lektüre seines Buches einwendet: Wo bleibt bei alledem das Engagement des Schriftstellers?

Man höre darauf seine Antwort: „Man soll weiterhin schreiben dürfen, daß Wilhelm Busch ein großer Mann gewesen ist. Man soll Sprachspielereien betreiben dürfen und sich über die Schwächen der Menschen lustig machen dürfen, über die Ehe, über Eltern und Kinder immer neue Varianten gestalten dürfen — man soll ein unpolitisches, nicht engagiertes Buch ,Das Schwarze sind die Buchstaben schreiben dürfen.“

DAS SCHWARZE SIND DIE BUCHSTA- BEN. Von Hans Weigel. Styria Verlag, Graz Köln-Wien 1983. 128 Seiten, geb., öS 148,—.

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