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Erfolg mit Britten

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(Carinthischer Sommer, Stiftskirche Ossiach) Seit hier 1975 Benjamin Brittens Parabel „Der verlorene Sohn“ Premiere hatte, ist der Carinthische Sommer zu einem Zentrum für die Britten-Pflege geworden. Allein erst diese Saison hat man sich zur Weiterführung der szenischen Darbietung der insgesamt drei Britten-Kirchenopern entschlossen. Selbstredend mit den 1966 urauf-geführten „Jünglingen im Feuerofen“, wird doch in ihnen zu einem Thema referiert, wie es zum heurigen Bedenkjahr nicht besser passen könnte: zur Exilproblematik.

Denn geschildert wird, wie drei im babylonischen Exil lebende Juden deshalb dem Feuerofen preisgegeben werden, weil sie sich aus tiefer innerer Uberzeugung weigern, ihrem Glauben abzuschwören, was sie dann aber auch ihrem Schicksal entrinnen läßt.

Neuerlich ist es Federik Mirdi-ta hier gelungen, nicht bloß eine biblische Geschichte plausibel nachzuerzählen, sondern sie in ihrer Aktualität begreifbar zu machen und die angesprochene Thematik auch gleich ins Allgemeingültige zu erhöhen.

Unterstützt wird er von Hans Hoffers Bühnenbildlösung: einer unterschiedlich entfaltbaren, auch um ihre eigene Achse drehbaren Treppenkonstruktion, die nicht nur mit dem Altarraum harmonisch korrespondiert, sondern auch die jeweils verlangten Situationen hervorragend suggeriert.

Kompetent und stets animierend waltet Peter Keuschnig am Pult eines solistisch besetzten Instrumentalensembles, zu dem sich gut einstudierte Chöre (Wiener Sängerknaben und Neues Wiener Vocalensemble) ebenso gesellen wie sorgfältig ausgesuchte Solisten, voran Werner Hollweg als wirklich königlicher Nebudkadnezar und Peter Weber als gleich rollendeckender Astrologe.

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