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Erschwerter „Fixer“-Nachschub

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Als amerikanischen Zollbeamten im Jänner dieses Jahres in Portland (Oregon) die größte Haschisch-Beschlagnahme der amerikanischen Geschichte glückte — es handelte sich um 598 Kilogramm des Rauschgifts, das von Karatschi nach Van-couver an der Westküste Kanadas unterwegs war —, konnte damit ein weiterer Erfolg des verstärkten Zollfahndungsdienstes im Kampf gegen den illegalen internationalen Rauschgifthandel verbucht werden.

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Als amerikanischen Zollbeamten im Jänner dieses Jahres in Portland (Oregon) die größte Haschisch-Beschlagnahme der amerikanischen Geschichte glückte — es handelte sich um 598 Kilogramm des Rauschgifts, das von Karatschi nach Van-couver an der Westküste Kanadas unterwegs war —, konnte damit ein weiterer Erfolg des verstärkten Zollfahndungsdienstes im Kampf gegen den illegalen internationalen Rauschgifthandel verbucht werden.

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Die Beschlagnahme in Portland erfolgte nur wenige Tage nachdem der US-Beauftragte für das Zollwesen, Myles J. Ambrose, „spektakuläre Erfolge“ im Kampf gegen den Rauschgifthandel im Kalenderjahr 1971 bekanntgegeben hatte. 1971, so erklärte er, sei es der Zollbehörde des US-Finanzministeriums 10.667mal gelungen, Rauschgift, Heroin, Opium, Kokain, Marihuana, Haschisch und andere Suchtgifte zu beschlagnahmen. Unter den beschlagnahmten Drogen befanden sich auch 589 Kilogramm reines Heroin, das sind um 277 Prozent mehr als 1969. Dieser spektakuläre Erfolg ist auf ein intensiviertes Programm zurückzuführen, das Präsident Nixon während der vergangenen zwei Jahre forderte, um den Drogenmißbrauch in den Vereinigten Staaten zu bekämpfen. 1969, bevor die neuen Programme sich einzuspielen begannen, beschlagnahmte der US-Zollfahndungsdienst „nur“ 4992mal Rauschgift, darunter 94,5 Kilogramm Heroin.

Noch vor zwei Jahren, berichtet Mr. Ambrose, hatte der US-Zollfahndungsdienst nur zwei Flugzeuge zur Verfügung, heute sind es 30 kleine Maschinen und Helikopter. Mit Hilfe von Sensoren werden auf abgelegenen Flugplätzen bei Nacht fliegende Flugzeuge aufgespürt, Radargeräte stellen bei niedrig fliegenden Maschinen die Position fest und die Flugzeuge des Zollfahndungsdienstes verfügen über die technische Ausrüstung, um gesuchte Schmuggler aufzuspüren, zu verfolgen und gefangenzunehmen.

Ambrose hat auch mit Zollbehörden in Europa und Asien Gespräche geführt, um den Nachschub von Rauschgift zu unterbinden, das, wie er sagt, in den Vereinigten Staaten immer noch zu leicht zu haben ist. Dem Rauscbgiftproblem werde in Europa und Asien erhöhte Bedeutung beigemessen, seit Präsident Nixon den illegalen internationalen Rauschgifthandel zur wichtigen Angelegenheit für die amerikanischen diplomatischen Missionen in aller Welt gemacht habe.

Arobrose begrüßt die türkische Entscheidung, den Anbau von Mohn für die Opiumerzeugung zu verbieten, weil diese Maßnahme die derzeitigen Nachschubwege eine Weile unterbrechen kann und dadurch für die amerikanischen und ausländischen Behörden Zeit gewonnen wird, andere Nachschubwege rechtzeitig zu unterbinden. Einen durchschlagenden Erfolg im internationalen Rauschgiftproblem sieht Mr. Ambrose erst, wenn in einer kooperativen nationalen und internationalen Anstrengung dagegen vorgegangen wird.

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