Auf der Suche nach der Abgrenzung zwischen christlich orientierter Schulung für Erwachsenenbildner und der Kooperation mit anderen analogen Bildungseinrichtungen hat die Bundesarbeitsgemeinschaft für Katholische Erwachsenenbildung in Österreich ein entsprechendes Ausbildungskonzept erarbeitet und vor kurzem in Wien präsentiert. Um das Angebot umfassend zu gestalten und den Qualifikationskriterien des Unterrichtsministeriums zu entsprechen, wurden in Form eines Bauka-
stensystems zahlreiche Modelle als Pflicht- und Wahlbausteine entwik-kelt. Bereits bestehende und erprobte Fächer - wie Programmplanung, Gesprächsführung, Büchereiausbildung - wurden mit neuen Themen in einen gemeinsamen Rahmen gestellt, wobei Schwerpunkte in kultureller, pädagogischer und soziologischer Ausbildung gesetzt werden sollen.
Das christliche Weltbild weiterzugeben und substantielle Unterschiede zu anderen weltanschau-
lich-philosophischen Richtungen aufzuzeigen, sind wesentliche Ziele einer weiterführenden theologischen Ausbildung christlicher Laien. Der Wiener Weihbischof Karl Moser sieht in der Lebenshilfe, in der Beant-“ wortung existentieller, sinngebender Fragen die Aufgabe christlicher Erwachsenenbildner: Zunächst gehe es vor allem um die Sorge für ein menschenwürdiges Dasein.
Das breitgestreute Konzept stellt ein Minimalprogramm dar, das vor allem zur Weiterbildung motivieren soll. Die Kurse sind für eine Dauer von zwei bis fünf Wochenenden konzipiert, sie werden in den katholischen Bildungshäusern durchgeführt und dienen einer qualifizierten Bildung für nebenberufliche Lehrkräfte im Bereich der katholischen Erwachsenenbildung. Die Tatsache, daß das Programm für nebenberufliche Ausbildungstätigkeit erstellt wurde, rief geteilte Meinung hervor. Während zweifellos der starke Praxisbezug einen Vorteil darstellt - die nebenberuflichen Ausbildner bringen ihre persönlichen Erfahrungen mit ein und erhöhen damit den Realitätsbezug der Lehrinhalte -, gibt es auch Zweifel, ob nicht eine hauptberufliche Widmung differenziertere und weitergehende Möglichkeiten für die Erwachsenenbildung böte.
