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Ewige Magierin

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(Wiener Festwochen; Gastspiel Martha Graham Dance Company im Raimundtheater) An sechs Abenden werden Choreographien der großen alten Dame des amerikanischen Modern Dance gezeigt. Martha Graham, die als 22jährige zu tanzen begann, entwickelte eine individuelle Bewegungstechnik, die auf Spannung und Entspannung des Atems beruht. Ihr Stil war eine Revolte gegen das klassische Ballett. Die Bewegungen sind erdig, nutzen die Schwerkraft, und der ganze Körper dient als expressives Ausdrucksmittel. Die Tänzer sind kraftvolle, emotionelle Individuen.

Allen voran überwältigte Terese Capucilli mit ihrer Interpretation der „Erwählten" in „The Rite of Spring" (1984). Capucilli demonstriert exemplarisch das Vokabular, ihre Bewegungen haben Eigenwilligkeit, ihre schauspielerische Darstellung transzendiert die Form. In „Diversion of Angels" (1948), einem Stück über die Liebe Jugendlicher, wie auch in „Temptations of the Moon" (1986), berauschen sich die Tänzer an ihren eigenen Sprüngen, am Tempo. „Errand into the Maze" (1947) erzählt die Ariadne-Sage, wobei Graham eine tiefe Studie der weiblichen Psyche schuf.

Grahams Werke, nach wie vor Meilensteine des Modern Dance, wurden vom überwiegend jungen Publikum mit stürmischem Applaus akklamiert.

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