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Byzanz - das tausendjährige Reich zwischen Europa, Asien und Afrika - war dereinst bis zu seinem vom Westen nicht verhin-

derten Untergang im Jahre 1453 der bedeutendste Machtfaktor der mittelalterlichen Welt. Seine Kunst, Kultur und Politik beeinflußten den lateinischen Westen mehr, als man heute noch zugeben will.

Das offizielle Geschichtsverständnis Mittel- und Westeuropas hielt sich denn auch -in religiösen und politischen Vorurteilen befangen - bis heute an die althergebrachte Maxime „Graeca non leguntur": Griechisches liest man nicht. Allein im Geschichtsunterricht hierzulande bis hinauf zu den Universitäten (vom Institut für Byzantinistik abgesehen) figuriert das Byzantinische Reich am Rande des Interesses.

Erst das Zeitalter der Sachbücher hat mit diesem Tabu einigermaßen aufgeräumt: So hat nun Gerhard Herrn, vielgelesener Sachbuchautor, eine verbesserte Neuauflage seines Buches „Das Zweite Rom" vorgelegt.

Das Werk bietet einen lesbaren Abriß der byzantinischen Geschichte, der uns Westeuropäern einen wesentlichen Bereich unserer*' eigenen Vergangenheit zugänglich macht. Allgemeine Verständlichkeit und Uberschaubar-keit der schwierigen Materie sind ein weiterer Vorzug von Herms Darstellung. Ein Buch, das durchaus in der Lage ist, das in Hinblick auf Byzanz-Konstanti-nopel arg verkümmerte Geschichtsverständnis der Zeitgenossen neu zu beleben.

STRAHLEND IN PURPUR UND GOLD. Das Heilige Reich von Konstantinopel. Von Gerhard Herrn. Econ Verlag, Düsseldorf und Wien 1979, 384 Seiten, 16 Bilder und Karten, öS 249,60.

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