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Fallada posthum

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Hans Fallada, 1893 geboren, hieß eigentlich Rudolf Ditzen. Sein Vater war Reichsgerichtsrat, was aber nicht verhinderte, daß der Sohn 1926 wegen Unterschlagung für drei Jahre ins Gefängnis kam.

Als Gymnasiast wegen eines Duells relegiert, später Reporter, Lektor, immer „Taugenichts", unverbesserlicher Trinker, wurde er vor 50 Jahren mit „Kleiner Mann, was nun?" weltberühmt.

Fallada hat infolge seines sozialen Absturzes das Elend kennengelernt und den kleinen Mann für den kleinen Mann geschildert: verständlich und verständnisvoll. „Wer einmal aus dem Blechnapf frißt" erzählt authentisch vom zuchtlosen Zuchthausleben. Andere Autoren müssen in so einem Fall „recherchieren", Hans Fallada hatte alles mitgemacht und machte Uterarisch kein Hehl daraus.

1947 starb er in der DDR. Knapp vorher hatte er noch, stets beobachtend, zumal sich selbst, den Roman „Jeder stirbt für sich allein" geschrieben.

Die ausgezeichnete und einfühlsam geschriebene Biographie „Hans Fallada" von Werner Liersch zeichnet ein Lebensbild von einprägsamer Schärfe.

HANS FALLADA. Von Werner Liersch. Eugen Diederichs Verlag, Düsseldorf/Köln 1981. 426 Seiten. Ln.. öS 22640

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