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Falsches Gewicht

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Der Realismus von Georg Büchners „Leonce und Lena" gerinnt in der Salzburger Aufführung der Elisabeth-Bühne unter dem existentialistischen Essig der Regie eher zu einer Farce, die von blankem, nicht verklärtem Nihilismus nicht allzu weit entfernt scheint. Zu schwere, gelegentlich auch falsche Gewichte hängen sich in dieser von Renate Rustler-Ourth inszenierten Aufführung an Leonce wie an Lena, Anklänge an Sartres „Fliegen" drängen sich auf. Trotz Einschränkungen bleibt die Aufführung aber eine sehenswerte Deutungsmöglichkeit, zumal mit Thomas Klinger (Leonce) ein veritabler Sprecher auf der Bühne steht, der in Matthias Chr. Rehrl (Valerio) seinen komödiantischen Ansprechpartner hat, der seinerseits mit Cordula Schurich (Amme) Anklänge an ein Lust- beziehungsweise Rüpelspiel zustandebringt, während Katrin Schurich als Lena an der Grenze des Larmoyanten bleibt.

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