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Familiäre Gewalt

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Eine geschwollene Lippe, ein „Veilchenauge", Striemen am Hals, schamhaft versteckt unter dem sportlich aufgestellten Blusenkragen... Gewalt in der Familie - immer noch ein Tabu?

Nicht für die Innsbrucker Autorin Rosmarie Thümiger. Sensibel, aber konsequent läßt sie die Frauengestalten im Roman „Ein Sommer für Johanna" nach einer Lösung der Probleme, die der Vater, beziehungsweise Ehemann als randalierender Quartalsäufer heraufbeschwört, suchen.

Vom anfänglichen „Vertuschen der Schande" bis zur Entscheidung für eine zweitweise Trennung hält sie den Leser mit ihrer unmittelbaren Erzählkunst mitten im Geschehen, in Sorge und Betroffenheit. Ihr Trost: „Aber, nicht wahr, wir müssen uns während unseres Lebens immer wieder trennen, von Menschen, von Wünschen, von Ideen und auch von unseren Träumen... Trennung gehört zum Leben. Ja, aber auch das Sich-Wiedersehen und das Zueinanderfinden."

EIN SOMMER FÜR JOHANNA. Von Rosmarie Thüminger. Carl Ueberreuter Verlag, Wien 1992. 156 Seiten, öS 149,-.

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