Mayerling - und kein Ende? Nach den wichtigen Publikationen von Mitis, Judtmann und Brigitte Hamann nimmt hier erstmals die betroffene Familie Stellung, Marys Vetter Heinrich Baltazzi-Schar- schmid stellt die Schicksale der Familien Baltazzi und Vetsera im Flair der Kaiserstadt dar.
Natürlich ist die Mayerlinger Nacht vom 29. auf den 30. Januar 1889 bis ins letzte Detail erforscht, erfaßt, dokumentiert, sogar aktenkundig ...jedoch!
Ich halte das Buch für die Darlegung eines Gentleman, dessen legitimes Anliegen es ist, die Stellung seiner Familie in der österreichischen und internationalen Gesellschaft dieser Epoche darzustellen. Ein persönlich geschriebenes Manuskript, das daher der Aufgabe, das Faktum Mayerling in das rechtsstaatliche Gleis der alten Monarchie zu rük- ken, nicht immer ganz gerecht werden kann.
Was wissen die Nachgeborenen noch von der überragenden Bedeutung des österreichisch-ungarischen Galoppersports und welche wichtige Rolle die Brüder Baltazzi dabei gespielt haben?
Wie interessant ist es.doch, in die seit 1945 nicht mehr bestehenden Räume des Wiener Jockey-Clubs im „Ziehrer“oder dann „Philipps- hof“ - wieder eine Erinnerung an Mayerling, an den Prinzen Philipp von Coburg, den Schwager des Kronprinzen - eingeführt zu werden. Eine große Zeit Wiens enthält dieses Buch, wobei Oper- und Burgtheater sowie der Pferdesport sehr im Vordergrund stehen.
DIE FAMILIEN BALTAZZI-VETSERA IM KAISERLICHEN WIEN. Von Heinrich Baltazzi-Scharschmid und Hermann Swistun. Hermann Böhlau Nachf. Wien-Köln-Graz 1980, 385 Seiten. öS 298,-
DIE FAMILIEN BALTAZZI-VETSERA IM KAISERLICHEN WIEN. Von Heinrich Baltazzi-Scharschmid und Hermann Swistun. Hermann Böhlau Nachf. Wien-Köln-Graz 1980, 385 Seiten, öS 298,-