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Familiensaga

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Ein international beachtetes Werk.

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Ein international beachtetes Werk.

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Als der Israeli Meir Shalev vor rund zwei Jahren in Tel Aviv diesen seinen ersten Roman veröffentlichte, erregte er nicht nur im eigenen Land damit Aufsehen, er wurde auch international beachtet und am Werk Isaac B. Singers gemessen. Der Jerusalemer Journalist und Psychologe gehört der mittleren Generation an, die es ihm erlaubt, über die Historie Israels ausreichend Bescheid zu wissen. So ist ein farbenreiches Abbild einer Siedlungsepoche entstanden, welches zu einem umfänglichen Familienepos zusammenfließt.

„Ein russischer Roman" ist vor allem eine Kolonisationsgeschichte der sogenannten Kibbuzniks, die aus russischen Einwanderern der zweiten „Alija-Periode" (1904-1914) bestehend, ihre utopisch fixierten Ideale in kleinen Dorfgenossenschaften zu verwirklichen suchen. Shalev läßt dabei den längst erwachsen gewordenen Waisenjungen Baruch zurückblicken auf seine Kindheit in der Ansiedlung der Jesreel-Ebene. Geschichtsverbundenheit und Bodenständigkeit werden eher unaufdringlich vermischt mit dem Ironischen und Phantastischen, das einer solchen Siedlerunternehmung unwillkürlich anhaftet. Hie und da scheinen tatsächlich die Visionen eines Marc Chagall Wort geworden zu sein, wenn Shalev die turbulente Familiensaga drei Generationen lang, vom britischen Mandatsgebiet bis hin zur Gegenwart, liebevoll fortspinnt.

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