7223749-1993_38_15.jpg
Digital In Arbeit

Faust-Labyrinth

Werbung
Werbung
Werbung

Von einer „allegorischen und labyrinthischen Wildnis" spricht Heinrich Heine in Zusammenhang mit Goethes „Faust" zweitem Teil. Und läßt als „kostbarste Statue" Helena gelten. Die Salzburger Inszenierung von „Faust II" durch Ansgar Haag hängt -man weiß nicht recht, persiflierend oder vielleicht doch erhaben - ein wenig diesem Labyrinth-Archetypus des Heinrich Heine an. Wobei Allegorie und Labyrinth recht eigentlich auf zwei oder sogar drei Ebenen auseinanderfallen.

Und just diese Bruchstücke machen die viereinhalb Stunden aus, die sich das Salzburger Landestheater nach einem rundum doch recht geglückten ersten Teil des „Faust" zum 100. Geburtstag des Gebäudes an der Schwarzstraße verordnet hat. Doch kann man auch in dieses Patchwork so etwas wie eine Linie und einen Duktus hineinbringen, den Helena eben nicht als Fremdkörper stören darf. Mag sein, daß sich da nach der Premiere noch einiges zurechtrütteln wird. Georg Schuchter und sein Me-phistopheles sind das Sehens-und Hörenswerte dieses Abends, dem Bernd-Dieter Müller die Bühne geschaffen hat, für Mummenschanz und Kaiserpfalz, für Hochgebirge und Helena.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung