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Faust und Narr

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(Salzburger Landestheater, Musikalische Werkstatt im ORF: „Faust und Yorick" von Wolfgang Rihm) Die Kammeroper Nr. 1 beginnt mit österreichischen Erstaufführungen „Chiffre I" und zwei von „Vier Gedichten aus Atemwende" (Celan) von Rihm, bevor „Faust und Yorick" in Szene geht. Die beiden Arbeiten führen musikalisch in die kleine Oper ein: Der Naturwissenschafter Faust, gleichzeitig Narr, verkannt, sucht nach immer noch besser entwickelten menschlichen Schädeln. Der, den er gesucht hat, war sein eigener, aber da ist er schon tot.

Die Musik entspricht dem, was gezeigt werden soll: Rhythmus und Zahl und Dialog im großen, im universalen Zusammenhang. Man hat beim Zuhören das Gefühl einander sich nähernder Linien, die sich aber noch nicht, vielleicht einmal im Unendlichen treffen. Diese substantielle Musik regt an zum Nachdenken, läßt den Schluß meist offen. Verdient um die musikalische Interpretation Stephen Harrap, um die Inszenierung Peter Reichenbach. Matteo de Monti war der Gelehrte, an dem alles spurlos vorüberzieht — außer der Kollektion von Schädeln.

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