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Fest ohne Trubel

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(Internationales Kammermusikfest Lockenhaus) Eine in sich geschlossene Festspielgemeinde feiert das alljährhche KammermusLkfest, das die ausgetretenen Pfade des mitteleuropäischen Musikrepertoires meidet und selbst bei Klassikem der Kammermusik (etwa Robert Schumann) Seitentäler des Schaffens und Nebenfalten der romantischen Seele entdeckt Zu den unzweifelhaften Vorzügen dieses Festivals gehört, daß es nicht von den durchreisenden Virtuosen lebt, die ihr einstudiertes Programm auch in Lockenhaus abliefern. Gidon Kremer und sein Kreis erschheßen alljährlich neue Bereiche, Komponisten, regionale Schwerpunkte (Frankreich-Tag 1) und Besetzungen.

Neben den „großen Interpreten“ (Gidon Kremer, Dietrich Fischer-Dieskau, Alfred Brendel, Andras Schiff und anderen) sind immer auch junge, am Anfang stehende Musiker mit von der Partie, die Zuhörer werden Zeugen einer immanenten Auseinandersetzung künftiger großer Musiker mit Kammermusik -dafür sollte der kritische Zuhörer in Kauf nehmen, daß nicht alle Aufführungen optimal sind. Festspieltrubel gibt es keinen, wohl aber ein Fest. Der Besucher erlebt hautnah die Zeitgenossenschaft zu einemkul-turpolitischen Geschehen, das noch immer einzigartig ist in Österreichs Festspiellandschaft

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