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Festgelage

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Edelleute vor gedeckten Tischen, Brot, Fisch, gebratene Hühnchen, zwei der Gäste trinken Suppe aus tiefen Schalen, ein Diener bringt weitere Schüsseln, der Bischof segnet das Mahl, die musikalische Untermalung fehlt nicht: das Festmahl Wilhelm des Eroberers nach der Schlacht von Hastings, dargestellt auf der berühmten Tapisserie von Bayeux.

Eines der Bilder aus einem unge-wöhnlichen Kochbuch, das zugleich auch Kulturgeschichte ist. Im "Kochbuch des Mittelalters" präsentiert die Autorin, die sich mit diesem Thema bereits eingehend beschäftigt hat, Rezepte aus mit-telalterlichen Kochbüchern, umgesetzt in die heutige Zeit und alle ausprobiert. In einer Einführung erfahren wir von den Koch- und Eßgebräuchen vergangener Zeiten, von Alltags- und Fastenspeisen, von Herren- und Bauernspeisen, von der Verwendung der Gewürze und von alten Kochbüchern, wunderschöne Handschriften, die heute in Bibliotheken aufbewahrt werden. Das Bild von mittelalterlichen, üppigen Festgelagen wird relativiert; die Speisen wurden sehr delikat mit Gewürzen, Wein, Mandelmilch und Honig 'zubereitet.

Die Rezepte sind übersichtlich in Kapitel eingeteilt, dazwischen ergänzen Texte und Abbildungen aus entsprechenden Handschriften das Bild der mittelalterlichen Kochkultur.

DASKOCHBUCHDESMITTELALTERS. Von Trade Ehlert. Artemis Verlag, Zürich/München 1990.246 Seiten, öS 374,40.

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