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(Landestheater Linz; „Der fliegende Holländer“ von Richard Wagner) Mit neuen Besetzungen präsentierte sich die feiertägige Wiederaufnahme dieses „Holländer“. In erster Linie bewährte sich dabei der Wiener Staatsoperngast Peter Wimberger in der Titelrolle. Sein Holländer-Debüt beeindruckte durch die ungewöhnlich schöne, der extrem gesetzten Partie in allen Lagen gewachsene Baß-Bariton-Stimme, wenngleich die persönlich weiche Ausstrahlung des Sängers das Unheil eines Fluchbeladenen wenig glaubhaft machen konnte. Ein nicht sehr kostbarer Schmuck der Aufführung war Klara Barlow als Senta. Bemüht um Ausdruck forcierte sie gerne die ohnehin scharf klingenden Töne ihres ungeglätteten Registers und versäumte den Schöngesang der Ballade.

Als Glanzlichter strahlten hell die hauseigenen Kräfte: Zdenek Kroupa als väterlich-warmherziger Daland, Joannis Anifantakis als ein höhensicherer Erik, Birgit Greiner als eine auch darstellerisch starke Mary und Anton Steingruber als ein kultivierter

Steuermann auch seiner tenora-len Fähigkeiten. Weitere Pluspunkte der Einstudierung bleiben weiterhin die von Ernst Dunshirn exakt vorbereiteten Chöre und die in allen Gruppen bestmöglichen Leistungen des Bruckner-Orchesters, das ja durch die leidige Platznot im Graben zu einer dezimierten Besetzung verurteilt ist und sich diesmal auf die starke Intendantenhand Roman Zeilingers als Dirigent verlassen konnte.

Nach wie vor einnehmend erweist sich die Realisierung großen romantischen Theaters in der aufwendigen Ausstattung Kurt Pints, packen die regielich auch durch Neuigkeiten unentwegt belebten Szenen, in denen Regisseur Michael Temme viel Aktion setzte. Nach dem Beifall zu schließen, war die Weihnachtsbescherung der Linzer Bühne gelungen.

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