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Feuchtwanger-Renaissance

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Wilhelm von Sternburg, Jahrgang 1939, gehört zu jener Generation Deutscher, denen der Name Lion Feuchtwanger kaum bekannt war, bis er erst 1982 Bekanntschaft mit Feuchtwangers „Jüdischem Krieg“ machte. Der Verfasser war von Feuchtwanger derart fasziniert, daß er sich in Eile in seine übrigen Bücher vertiefte; ja, daß in ihm der Entschluß reifte, eine neue Biographie zu schreiben.

Inzwischen gibt es ja in der BRD eine Art von Feuchtwanger-Renaissance. Seine großen literarischen Erfolge lagen in den dreißiger Jahren, und nach seiner Emigration wurden die meisten seiner Bücher in Holland, Schweden, vor allem in den USA (in englischer Sprache) und der DDR herausgegeben. Die Tatsache, daß 1937 ein Buch Feuchtwangers über seinen Besuch in der UdSSR erschien, das eine Lobhudelei für Stalin und sein Regime darstellte, sei nur nebenbei vermerkt.

Die chronologische Gliederung, die gründliche Darstellung der einzelnen Werke und deren Entstehungsgeschichte, die Freundschaften und Fehden mit Alfred Döblin, Thomas und Heinrich Mann, Bertolt Brecht, Bruno Frank und anderen Weggefährten, und vor allem die Beleuchtung des politischen Hintergrundes machen das Buch lesenswert.

LION FEUCHTWANGER. Ein deutsches Schriftstellerleben. Von Wilhelm von Sternburg. Athenäum Verlag, Frankfurt am Main 1988. 340 Seiten, öS 296,40.

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