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Firlefanz

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Aussteiger sind „in". Wie „in" muß erst eine ganze Aussteigerfamilie sein. Wenn sie dann noch den Namen Robinson trägt, dann schreit das Drehbuch geradezu nach Verfilmung, auch wenn die Assoziation mit der schiffbrüchigen Romanfigur, die erst durch das zufällige Auftauchen Freitags aus der unfreiwilligen totalen Isolation befreit wird, weit hergeholt ist. i

Ein neues Leben in der unberührten Bergwelt zu beginnen, das ist Papa und Mama Robinsons Wunsch, dessen Erfüllung letzten Samstag um 14 Uhr in FS 1 vor dem Bildschirm mitzuerleben war.

Und weil die ganze Geschichte so aufregend war, folgten den abenteuern der Familie Robinson in der Wildnis" Sonntag und Mittwoch zwei weitere filmische Abenteuer. Die passenden Titel: „Weitere A benteuer der Familie Robinson in der Wildnis" und „JNoch mehr Abenteuer der Familie Robinson in der Wildnis".

Wie die Titel, so fielen auch die Abenteuer aus. Ein Beispiel: Mama Robinson wird krank. Als Papa Robinson abwesend ist, greifen die bösen Wölfe die Blockhütte an. Zu allem Uberfluß gerät noch die Hütte in Brand, der aber unter Mithilfe von abrutschendem Schnee gelöscht wird, ehe der zurückkehrende Papa die Wölfe endgültig verscheucht.

Zuvor muß Papa allerdings noch ein Individual-abenteuer bestehen, indem er in ein Schneebrett gerät. Dank glücklicher Fügung macht ihm das aber nichts aus und er kann die „Weiteren Abenteuer" führen.

,JVa ja, Jugendprogramm" könnte man zu diesem filmischen Firlefanz abschätzig sagen. Viel wichtiger wäre es aber zu fragen: Haben sich Kinder wirklich nichts besseres als diese banale Story verdient?

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