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Frauenbilder

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So eine Fernsehwoche macht's einem mitunter nicht leicht, sich im Widerstreit der verschiedenen gesellschaftlichen Leitbilder und Trends zu orientieren.

Sicher: Das Fernsehen darf nicht indoktrinieren, erst recht nicht, wenn es sich dabei um eine staatliche Monopolanstalt handelt. Der ORF ist schon von den gesetzlichen Grundlagen her dazu verpflichtet, allen wesentlichen gesellschaftlichen Kräften und Strömungen gerecht zu werden.

So gesehen müssen auch die im Fernsehen präsentierten Geschlechterrollen fast zwangsläufig unterschiedlich ausfallen. Und in einer nach wie vor von den Männern dominierten Welt ist dies für die Frauen nicht immer ein Vorteil.

Aber warum soll der ORF unbedingt „päpstlicher sein als der Papst”? Wer weiß, wie selbst in unserer aufgeklärten und vorurteilsfreien Gesellschaft ,Jrau” in so manchen Schulbüchern vorkommt, wird auch mit den Frauenbildern im Fernsehen nicht allzu streng ins Gericht gehen.

Drei Sendungsbeispiele der letzten TV-Woche illustrieren treffend einmal die Angst und Unsicherheit der Männer vor dem .Moloch” Frau (Fellinis Stadt der Frauen, FS1, 15. 1.), ein anderes Mal die ungebrochen klischeehafte Funktionszuordnung der Frau in der amerikanischen Serie ,JDy-nasty” (FS 2, 20. 1.), aber auch den Bewußtseinswandel der Frauen selbst in der modernen Gesellschaft (.Mütter”, FS 2, 20. 1.) am Beispiel von Frau und Tochter des Quiz-Altmeisters Hans Joachim Kulenkampff.

Aber schon die letztere Formulierung ist ein Indiz dafür, daß auch diese Zeilen ein Mann geschrieben hat.

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