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Frauenhaus mit Zofe

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(Schauspielhaus Graz, Probebühne, „Endlich Ruhe" von Reinhard P. Gruber; Gastspiel des Volkstheater Wien — Uraufführung.) Eine deutlich an Genets „Zofen" orientierte Figurenkonstellation als thematischer Ansatz zeigt, daß aus den drei Akten des Grazer Autors Reinhard P. Gruber allerlei hätte werden können.

Daß diese verbal recht kräftigen Szenen aus einer Alten-Wohngemeinschaft von vier lesbischen oder bisexuellen Eman-zen, die sich eine masochistische, aber profitorientierte „Bonne" halten, doch nur zu einem flauen, unbefriedigendem Theaterabend reichten, ist zum Teil Schuld des Autors: Gruber schwankt in unentschlossener Dramaturgie mit viel Gerede (neben manch brauchbarem Bonmot) zwischen tragischer Farce und bissiger Satire hin und her.

Den Rest besorgt Erni Mangold als Regisseuse. Sie läßt harmlosen Boulevard spielen, mit einem Happy-End, das ursprünglich gar nicht vorgesehen war, und das Stück nun vollends zum stilistischen Zwitter degradiert. Das darstellerische Können der Damen Fries, Wassler und Gerzner kommt dagegen nicht auf.

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