„Denn Stärke, Erfolg und Macht, das sind ja keine Werte an sich, sondern nur dann wünschenswert, wenn sie nicht zur Einschüchte- rung und Entmündigung anderer hilbe. beitragen, sondern zur Selbstfin- dung und Selbstbestärkung aller herausfordern." So beschreibt im Vorwort des Buches „Warum gera- de sie?" Alice Schwarzer ihre Mo- tive, Gespräche mit „berühmten" Frauen zu publizieren. Frauen, 'die es teils durch die. Umstände, teils aus eig????nerJ:Kl';lft geschafft habenh der „Normalität" zu entkommen. Jener Normalität, in der Schwarzer die grßte Bedrohung für Frauen sieht, in althergebrachten Rollen und Erwartungen zu verkommen.
Begegnungen mit 15 Frauen läßt uns die Autorin miterleben. Mit „weiblichen Rebellen". Rebelliert ????aben sie alle g????gen die ????nge wei????- licher Normalb10graphien und die Vorurteile gegenüber selbstmäch- tigen, einflußreichen Frauen. Um- gegangen sind sie damit unter- schiedlich. Sehr unterschiedlich ist auch die „Ergiebigkeit" und der Informationsgrad der einzelnen Gespräche für die Leserin. Die Gründe dafür deckt Schwarzer in einem klugen, persönlichen und wie stets pointierten Vorwort auf: Die unterschiedliche. Beziehung zwischer. Gottesbild er Interviewerin und Interviewter. Der Gesprächsbogen reicht von den Schriftstellern Irmgard Keun und Elfriede J elinek über den Rockstar Nina Hagen bis zu den Schauspielerinnen Inge Meysel, Romy Schneider und Erika Pluhar. Manche Interviews liegen schon länger zurück, andere sind schon in „Emma" publiziert worden. Ein gelungenes Buch, das als Lesestoff für weibliche Jugendliche besser geeign. et wäre als Lektüre a la „ Trotzkopf".
WARUM GERADE SIE? Weibliche Rebellen. 15 Begegnungen mit berühmten Frauen. Von Alice Schwarzer. Luchterhand Literaturverlag, Frankfurt 1989. 268 Seiten, öS 218,40.
