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Freude am Gesetz

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Auf das Fest Sukkot folgen einige Festtage, die sehr verschiedene Inhalte haben. Am siebenten Tag des Laubhüttenfestes wird in der Synagoge ein feierlicher, siebenmaliger Umzug als Bittprozession gehalten. Dieser Tag hat den Namen Hoschanna Rabba („Hilf uns doch ...!“). Der achte und letzte Tag von Sukkot (22. Tischri) ist ein eigenes Fest, Schmini Azeret (= Abschluß am achten Tag) genannt. An diesem Tag wird das Abendessen noch in der Sukka eingenommen. Der Jahreszeit entsprechend, wird an diesem Tag auch das Gebet um Regen gesprochen, ist doch der Monat Tischri (September/Oktober) der Beginn der Regenzeit im Heiligen Land. Die Niederschläge, die ab jetzt fallen, sind für das Gedeihen der Feldfrüchte entscheidend.

Der 23. Tischri ist das Fest Simchat Tora (Gesetzesfreude), das nur in der Diaspora (das heißt außerhalb des Landes Israel) von Schmini Azaret getrennt gefeiert wird. Wie der Name dieses Feiertages sagt, ist der Festgedanke die Freude über das Gesetz, das dem Volk Israel übergeben ist. An diesem Tag endet auch der Jahreszyklus der Tora-Lesungen, der an diesem Tag wieder neu begonnen wird. Dieser im Mittelalter entstandenen liturgischen Praxis verdankt das Fest, das biblisch nicht belegt ist, seine Entstehung.

Bei fröhlichen Umzügen in der Synagoge werden an diesem Tag alle der Gemeinde gehörenden Tora-Rollen herumgetragen. Die Männer wechseln einander beim Tragen der Rollen ab und tanzen dabei sogar als Ausdruck der Festfreude.

Bisherige Beiträge zu jüdischen Festen erschienen 1987 in den FURCHE-Nummern 38 bis 41.

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