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Friesachs Wiedererwachen

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Nach drei Jahren, in denen man im Reinhardt-Seminar Ersatz für Hannes Sandlers Burghofspiele suchte, haben sich die alten und die hinzugekommenen Friesacher Laien zu neuen Taten vereint und im Dominikanerhof ihre Freilichtbühne aufgeschlagen Vom Landeshauptmann begrüßt und von der Witterung etwas unterkühlt, trieb „Skup, der Geizige von Ragusa“, dem der 1508 geborene Marin Drzic sein Bühnenleben schenkte, sein Unwesen in einer Komödie zwischen Gold und Liebe und ihren Folgen.

Die im Commedia dell'arte-Brauch gebaute Handlung von dem Geizkragen Skup, der seine Tochter an den Geldsack Goldvetter „ohne Mitgift“ verschachern möchte und zuletzt Schiffbruch erleidet, lief in der Regie des vom Stadttheater geholten Spielleiters Gerhard Tötschinger reibungslos und recht munter ab, wobei man mit Freude feststellen konnte, daß dort angeknüpft wurde, wo unter Sandler auf dem Petersberg der Schlußpunkt gesetzt worden war. Ambition und zum großen Teil erstaunlich hohes Können gaben dem Neuunternehmen seine Berechtigung.

Auf der von Bühnenbildner Hannes Rader großräumig gebauten, zum Teü recht massiven, immer optisch erfreuenden Spielfläche, die von der Regie gleichsam mit lebenden Versatzstük-ken ausgestattet wird, zeigen Skup (Bürgermeister Heinz Köppl), Goldvetter (Heribert Notsch), Valentin Pa-gitz (Kapitän) und nicht zuletzt Robert Mößlacher, der den Dienertyp Pomet, aber auch den zum Erzähler und Kritiker gewordenen Dichter selbst verkörpert, darstellerisches und sprachliches Niveau. Die entzückende und locker drauflosplappernde Margret Aichelburg war ein reizendes „Radieschen“, Veronika Pörtschacher als Skups Dienerin verdient ebenfalls Erwähnung.

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