Über die geplante Novellierung der Scheidungsreform und den obligaten Parteienstreit darüber „orientierte“ Herbert Weissenberger letzten Freitag. Die Kirche habe 1978 zum Jahr der Familie erklärt, nun bestehe Gefahr, daß dieses Jahr der Familie zum Jahr der Auflösung der Familie werde, bemerkte spitz der Präsentator zur Einleitung. Infolge der kurzen Sendezeit kam es leider nur zu einem kurzen Schlagabtausch zwischen den Diskutan-ten, wobei kaum Neuigkeiten zu erfahren waren. Als ÖVP-Vertreterin erweckte die frischgebackene Bundesrätin Waltraud Klasnic den Eindruck, überhaupt eine Änderung des Scheidungsrechts abzulehnen-, was gar nicht ganz in den Intentionen ihrer Partei gelegen ist. Immerhin legte sie ein klares Bekenntnis zur Familie ab, geschickt warnend vor den vielleicht erst in Generationen feststellbaren Folgen einer zu weit gehenden Liberalisierung. Als SPÖ-Vertreterin ergriff Dr. Jolanda Offenbeck das Wort: Sie ist für Lockerung des Scheidungsrechts, mag aber, wenn man ihr glauben darf, die ganze Scheiderei doch nicht so recht. Weniger Leute sollten sich scheiden lassen. Ein Modell Marke Abtreibung: Zuerst Freigabe, dann fromme Wünsche. Ob das gut geht?
