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Fruher Kokoschka-spater Corinth

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(Rupertinum, Salzburg) Der Liebhaber einer Landschaft, Lo-vis Corinth und „sein“ Walchensee, und der Liebhaber menschlichen Gesichts und der Figur, Oskar Kokoschka, sind im Salzburger Rupertinum zu sehen. Dieser mit früheren Arbeiten, jener mit später Hinneigung zu einer Landschaft. Es ist faszinierend, wie mit wenigen Strichen eine Tiefe, ein steil abfallender Hang entstehen, wie Nebel eine Gegend formt und schließlich, geradezu als Apotheose, 1924 das Landschaftsporträt „Der Jochberg am Walchensee“.

Der „Oberwildling“ Oskar Kokoschka, dem die Festspiel-Ausstellung mit Theaterarbeiten der fünfziger und sechziger Jahre gewidmet war, ist nun mit seinem frühen (Evre zu sehen, klar Schieies Zeitgenosse mit Akten und Bewegungsstudien, mit Porträts, mit Mädchenstudien nach 1920 in kräftig-leuchtenden Aquarellstrichen, expressiv wie so manches Porträt, das er als Seelenlandschaft aufblättert. Schon 1918 attestierte Karin Michaelis dem „langen, aalartigen Knaben“ von 20 Jahren jenen Blick, von dem Psychotherapeuten nur träumen. Ein „zurückgebogener Akt“ von 1920 und ein „Weib über Schemen gebeugt“, in schwarzer Kreide 1912/13 „geschrieben“, mag man bevorzugen. Faszinierend der Vergleich von Selbstporträts: Die zwei Bleistiftzeichnungen aus 1921 von Lovis Corinth, und das aus dem Jahr 1912 stammende kleine, ex-libris-hafte Blatt des großen O* K., ein Schädel, wie man ihn aus den Anfängen der „Schule des Sehens“ in Salzburg kannte.

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