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Fünf Freisprüche

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„Freigesprochen wegen Mangels an Beweisen...“

Fünfmal lautete so der Spruch des Gerichts, das in Rom über die Hintermänner des Papstattentats vor fünf Jahren urteilen sollte.

Ist er ausgegangen wie das Homberger Schießen, der Prozeß gegen die Bulgaren, der durch Jahre die Schlagzeilen beherrschte?

War nur Phantasie, was der Attentäter auspackte und was teilweise schon vorher von recherchierenden Journalisten erhoben worden war: Von den Verwicklungen des bulgarischen Geheimdienstes in die Vorbereitung und Durchführung des Anschlags, von den Millionen, die Ali Agca geboten worden seien?

Im Zweifelsfall für den Angeklagten — dieser Grundsatz rechtsstaatlicher Justiz mußte auch für diese Beschuldigten gelten, ob nun Zweifel an ihrer Schuldlosigkeit zurückblieben oder nicht.

Der ,fall Antonow und Genossen“ wird vielleicht weiter die Krimiautoren beschäftigen, für die Gerichte scheint er abgeschlossen, solange es nicht gelingt, neues Material zusammenzutragen.

Eine Blamage für den CIA, wie die TASS triumphiert? Wohl auch dann, wenn man sich ihrer These von der amerikanischen Verschwörung nicht anschließt.

Sicher aber auch eine Mahnung an die Medien, nicht vorschnell mit Verurteilungen zur Stelle zu sein, solange nicht mehr als Vermutungen vorliegen.

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