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Galilei und die Konsequenzen

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(Landestheater Linz; „Leben des Galilei“ von Bertolt Brecht) Nach sechsmonatigem Umbau wurde das Große Haus des Linzer Landestheaters wiedereröffnet. Außer dem Kupferdach beim Eingang bleiben den Besuchern die Neuerungen, die immerhin 30 Millionen Schilling gekostet haben, verborgen. Investiert wurde in Sicherheitseinrichtungen und in die technische Adaptierung des Schnürbodens.

Mit Brechts „Leben des Galilei“ hatten die Verantwortlichen zum Einstand ein imposantes Stück gewählt. Die Frage nach der Moral des Forschers und nach seinem persönlichen Einstehen für die Konsequenzen der Wissenschaft stellt sich heute mehr denn je. Aus der Statik von Gudrun Orskys Regie brach der Hauptdarsteller Heinz Fuges: er zeigte einen sinnlichen Renaissancemenschen, dessen Lust zu entdecken aus derselben Quelle gespeist wird wie die, zu essen und zu leben. Galilei eignet sich nicht zum Helden: angesichts der Folterwerkzeuge widerruft er seine Erkenntnisse und beugt sich der Macht - in diesem Fall der Kirche.

Rund um Fuges agierte ein ausgezeichnetes Ensemble, das Menschen, nicht Typen darstellte. Kurt Pint hatte dazu eine erlesene Ausstattung geschaffen.

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