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Fünf Abende diskutierten Dramatiker, Dramaturgen, Kulturpolitiker, Kritiker etc. in einer von der IG Autoren veranstalteten Tutoren Theater Enquete“.

Die Autoren konnten nur wieder sagen, was durch ewige Wiederholung nicht weniger wahr wird: Die Berührungsangst des Theaters vor dem Neuen geht nicht nur zu ihren Lasten. Sie ist ein Schaden für die ganze Gesellschaft, mindert ihre Fähigkeit zur Selbsterkenntnis, zu Reflexion über sich selbst.

Die meisten Dramaturgen trugen die gleichen Abwehrhaltungen zur Schau wie immer: Es gibt keine guten Stücke. Die Leute wollen nix Neues sehen. Die wirtschaftlichen Zwänge. Die eigene Machtlosigkeit im großen Apparat.

Viel davon konnte mit Argumenten und Beispielen widerlegt werden. Der Rest war ihrer Alibis beraubte, mühsam bemäntelte, unerschütterliche Gleichgültigkeit gegenüber dem Neuen, soweit es sich in Inhalten manifestiert. Nicht zugegebene Selbstzensur. Verdrängter Optimismus.

Ratlose Dramatiker beraten nun, wie es weitergehen könnte. Das Theater ähnelt zum Verzweifeln der Politik: A bgewirtschaftet, immer unglaubwürdiger legitimiert, aber fest zusammengehalten von seinen schlechten Gewohnheiten.

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