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Gefahr Ozon

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Messungen zeigen, daß die Ozonbelastung in Bodennähe zunimmt: Dieses Ozon übt Streß auf die Bäume aus. Im allgemeinen beobachtet man weniger Wachstum, verringerte Vitalität.

Die Gefahren der Ozonbelastung werden deswegen unterschätzt, weil in den von der Fichte dominierten Wäldern West-und Nordeuropas trotz massiver Zeichen von Belastung (Nadelverluste bis zu 50 Prozent) immer noch die Zuwächse steigen.

Welche Maßnahmen sind erforderlich? Vor allem: drastische Reduktion aller Luftschadstoffe. Das bedeutet Umstieg auf Energieformen, bei denen kein zusätzliches Kohlendioxid entsteht. Aber man wird auch Gedanken über eine „Reparaturforstwirtschaft” (Anton Krapfenbauer) anstellen müssen. Denn aller Voraussicht nach ist ein Klimawechsel, selbst bei Gegenmaßnahmen, nicht auszuschließen. Die Vorbelastungen sind schon zu hoch, das Klimasystem reagiert träge.

Daß Ozonbelastung für Pflanzen schädlich ist, zeigen auch Versuche, in denen Birkensämlinge mit „geringer” Ozonkonzentration 50 Tage lang begast worden sind. Das Ergebnis: Das Trockengewicht der Zweige, der Blätter, des Schaftes und der Wurzeln nahmen ab. Der Anteil der gewelkten Blätter stieg.

Es gibt auch Hinweise, daß die Ablagerung von Stickstoffverbindungen im Waldboden zur „waldeigenen” Ozonbildung beitragen. „Nach bisherigen Schätzungen könnte der Anteil waldeigener Vorläufersubstanzen bereits bis zu 25 Prozent an den jeweiligen Oxidantienpegeln im Kronenraum der Wälder beteiligt sein.” (Krapfenbauer)

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