7053461-1991_09_15.jpg
Digital In Arbeit

Gegen Gewalt

Werbung
Werbung
Werbung

(Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Wien 1., Weißkirchnerstraße 1; bis 8. April) Donald Judd, einer der bedeutendsten Vertreter der amerikanischen Mi-nimal-Art, ist immer wieder für Überraschungen gut: In der Ausstellung und im Katalog bezieht er Stellung gegen den Golfkrieg. Die USA sind für ihn eine martialische Macht. Anhand von Skizzen und Fotos eines ehemaligen Militärforts in Texas demdnstriert er dessen Umwandlung in einen eindrucksvollen Kunstkomplex, also seine eigene Antwort auf Gewalt.

Die in der Ausstellung präsentierte Serie von lackierten Aluminiummöbeln und Naturholzmöbeln hat die Forderung nach ästhetischer Verknappung eingelöst, wirkt durch Präzisierung in Form und Material. Die eigens fürs Museum angefertigte Installation, ein gewaltiges Stahlrahmengerüst, verurteilt den Betrachter zur Zwergenhaftig-keit, die atemberaubend ist. Sechs verschiedenfarbige Stoffbahnen in unterschiedlicher Höhe am Stahlrahmengerüst rhythmisieren den offenen Raum und zeigen die für Judd typischen seriellen Reihungen und Abwicklungen.

Judd belegt eindrucksvoll, daß es Antworten der Kunst auf die aktuelle politische Situation gibt, trotz aller scheinbaren Einfachheit sind diese höchst kompliziert.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung