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Geheimnisse

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Mittwoch um 2230 Uhr in FS 1: Die Verfilmung von Gernot Wolfgrubers ,JVie-mandsland“ war angekündigt, tatsächlich lief aber Harold Pinters gleichnamiges Theaterstück zur Verblüffung aller über den Bildschirm. Ein falscher Griff ins Archiv, mangelhafte Kontrolle vor der Sendung, und schon war der Fehler passiert.

Ein Fehler, aus dem man — auch unkonventionell — lernen könnte. Denn immerhin verbreitete sich die Kunde über den Mißgriff durch Mundpropaganda weit schneller als über so manches, was der ORF mit kühler Routine perfekt produziert.

Der Kunstgriff jeder gehobenen Speisekarte könnte im ORF bewußt gepflegt werden und die Kunden vom Abwandern zu anderen Fernsehanstalten abhalten: Das wöchentliche Geheimnis des Hauses.

Dazu sind zwei Varianten vorstellbar:

Variante 1: Ein falsches Programm ankündigen. Wer es entdeckt und als erster anruft, darf ein Jahr gratis fernsehen. Das ganze Fernsehprogramm als eine einzige große Quizsendung ließe nicht wenige Österreicher weit länger als bisher gebannt auf den Fernsehschirm und die Programme des ORF blicken. Die Konkurrenz hätte das Nachsehen.

Falls der in Aussicht gestellte Gewinn eine zu geringe Seherzahl zum Dauerfernsehen animiert, müßte mit lukrativeren Preisen gearbeitet werden.

Variante 2: Der ORF gibt bekannt, wann das wöchentliche Geheimnis des Hauses gesendet wird. Diese Variante bindet vornehmlich Journalisten ein, denn diese werden mit listigen und hinterlistigen Fragen das Geheimnis vorzeitig herausfinden und ihre Leser entsprechend informieren wollen.

Für mehr Spannung im Programm wäre gesorgt.

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