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Gerda Düring

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Im Pailais Palffy stellt im Rahmen des IKO die in Salzburg lebende Wienerin Gerda Düring jüngere und jüngste Arbeiten aus: „Graphik in Farbe und Schwarz.“ Es sind drei Dutzend Blätter in Ölkreide-Misch-technik, beziehungsweise Siebdrucke, alle fast gleichen Formats. Zwei davon, zwei Räume füllend, machen aus der Ferne den Eindruck, als handle es sich um Werke eines Tachisten. In der Nähe überrascht dann der fulminante Strich, das vibrierende Temperament, und man erkennt, mit welch gesunden Mitteln der kranken Zeit hier am Zeug geflickt wird, um sie — so zeit- wie programmgemäß — durch Schock zu heilen. — Alle guten Geister (insbesondere die mit K: Klimt, Kollwitz, Klee, Kubin usw.) standen legitim Pate bei der Deformierung des Menschenbildes, die der negativen Zeitkritik entspricht. In Szenen aus dem Zirkusmilieu gelang, in Komposition und Detail gleich bewunderswert, adäquate Fixierung dynamischer Vorgänge. Anderseits erfuhr — in den Salzburger Stadtveduten des dritten Raumes — Statisches mit sparsamsten Mitteln Beseelung. Literarisch unbelastet, gibt das Thema hier zu keinerlei Frustrierung des malerischen Erlebnisses Anlaß. Und so stimmt auch alles, beim Betrachter wie offenbar bei der Künstlerin. Glanzstücke, wie das ruhig-monumentale „Festspielhaus“ und der „Mozartsteg“ sind ihr Geld wert...

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