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Gerüstwerk

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(Rupertinum Salzburg, Philharmonikergasse 9, bis 28. April) Im Jahr 1955 stand die Welt der Antike noch heil, gerade Säulen im Forum Romanum dokumentieren dies. Aber schon 1963/64 erhalten die Bauten dieser Welt eine eigenartige Fliehkraft. Von einem im Untergrund noch wie ein Magnet zurückhaltenden Punkt suchen Säulen und Laternenpfähle, Brücken und Mauern auseinanderzustreben - nichts hält mehr seine ihm zugedachte Ordnung.

Der Salzburger Zeichner und Maler Rudolf Hradil wurde am 1. April sechzig Jahre alt. Diesem seinem zeichnerischen Schaffen gilt deshalb diese große Retrospektive über dreißig Jahre.

Bei Hradil kommt der Mensch nicht vor. Man sieht Städte vor allem, Rom und New York, und von der amerikanischen Stadt gibt es Blätter, die den internationalen Rang des Zeichners ausweisen: „42nd Street”, „Brücken”, „Riverside . Drive New York”, dazu Straßenlaternen, das „Kolosseum”.

Die vernetzte, verkabelte, mit Metallgelenken zusammengeschraubte und damit haltbar gemachte Gerüstwelt ist die Welt ohne der&Menschen. Der Mensch ist jener, der vor diesen Bildern steht, vor den Stadtlandschaften und Strukturen. Der austauschbare Mensch einer Massengesellschaft.

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