Der Direktor des Vorarlberger Landesarchivs, Karl Heinz Burmeister, legt mit seiner „Geschichte Vorarlbergs“ einen sehr brauchbaren Überblick der historischen Entwicklung des kleinsten und wohl auch eigensinnigsten österreichischen Bundeslandes vor.
Neben der monumentalen Landesgeschichte Benedikt Bilgris, die bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts schon zu drei Bänden angewachsen ist, dürfte Burmeisters Buch vor allem für Geschichtsinteressierte gedacht sein, die sich über die territoriale und politische Entwicklung des geographisch immer exponierten „Ländles“ schnell Information aneignen wollen.
Der Autor scheut sich nicht, mit allen Mythen aufzuräumen - so etwa, wenn er die Berichte über eine Seeschlacht aufdem Bodensee während der Eroberung von Brigantium durch die Römer nicht für bare Münze nimmt.
Burmeister betont nicht nur den Willen nach eigenständiger politischer Entwicklung in Vorarlberg, sondern auch die in einer 650jähri- gen gemeinsamen Geschichte gefestigte Zugehörigkeit des Landes zu Österreich, was angesichts jüngerer Ereignisse manche überraschen könnte.
Lediglich der letzte Teil dieser ansonsten gelungenen Zusammenfassung über die Vorarlberger Geschichte seit dem Ersten Weltkrieg wirkt etwas mager. Aber das muß bei der leider allgemein recht bescheidenen Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte Vorarlbergs nicht verwundern.
GESCHICHTE VORARLBERGS. Von Karl Heinz Burmeister. Verlag Für Geschichte und Politik, Wien 1980,234 Seiten, 28 Abbil- • düngen, öS 198.—