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Gesichter einer morbiden Stadt

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„Dimenticare Venedig" - Vene- dig vergessen - so hieß ein Film, in dem Venedig nur als Vision, als Sehnsucht durch die Handlung lief. Bekommt dieser Filmtitel nicht ei- nen viel tieferen Sinn, wenn immer wieder vom Verfall dieser Stadt ge- sprochen wird? Venedig, das vom Massentourismus heimgesucht wird, dessen Wohnungen nicht rechtzeitig saniert wurden und so ein Großteil der Venezianer nach Mestre abgewandert ist, dessen La- gune durch Industrialisierung und Umweltverschmutzung aus dem Gleichgewicht gebracht wurde.

Und dann das andere Venedig - goldene Kuppeln, Palazzi, Kirchen, stille Kanäle, Stein, Wasser und Luft in eine einzigartige farbige At- mosphäre getaucht - eine Vision? Ein Traum?

In Gedichten und Prosa, beschrie- ben von Rainer Maria Rilke, Char- les Dickens, Francois Ren6 Vicomte de Chateaubriand, Ernest Heming- way, Friedrich Nietzsche und an- deren Persönlichkeiten wird dieser Traum zu Wirklichkeit verdichtet. Jeder von ihnen verwirklicht sei- nen persönlichen Traum, beschreibt „sein eigenes" Venedig.

Die Fotos dieses Bildbandes er- zählen ihre eigenen Geschichten, von Wellen und Wolken, Licht und Nebel, Häusern und Brücken, von Farben und Atmosphäre. Ein schö- nes Buch, das uns Venedig bestimmt nicht vergessen läßt.

VENEDIG. WIE EIN VERWIRKLICHTER TRAUM. Von Hennann Steigen. Vorwort von Toni Kienlechner. Herder-Verlag, Freiburg/ Breisgau 1990.44 Seiten, öS 171,60.

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