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Getanzte Tragik

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Die archetypischen Vorgänge um das berühmteste Liebespaar der Weltliteratur begeben sich in der Bühnengrube eines bedrohlich schiefwinkeligen Palastes, dessen überhohes, schmales Eingangstor als Lichtquelle dient. Martin Zehetgrubers Raum beeindruckt durch heroische Tragik. Das ist der Rahmen der nunmehr dritten Version der Basler Choreographie von Prokofjews „Romeo und Julia" durch den Düsseldorfer Ballettdirektor Heinz Spoerli. Sie wurde im Grazer Opernhaus zum Ballettereignis. Frisch und schlank, in entschlackter Gefühlsintensität und mit scheinbar leichtem Strich hat Spoerli sein bewundernswertes Opus angelegt -mit bravourösen Fechtszenen, laufenden Gruppen, Massierungen des Corps in raffinierter Raum-Ökonomie und mit Irltimszenen, in denen sich Akrobatik zu reinerÄsthetik verklärt. Linda Papworth (Julia) ist eine Könnerin von hohem Rang, ihre reife Persönlichkeit gestaltet das Schicksal der Julia zum ergreifenden Erlebnis; Marek Stasiewicz ist ihr kongenialer Partner.

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