Wohltuend waren viele eindringliche Aufforderungen beim Kongreß der Katholischen Weltunion der Presse (UCIP) vorigen Monat in Graz. Das Thema, „Ethik des Friedens in einer Welt der Gewalt” war hoff-nungsversprechend. Und tatsächlich wurde die große Bedeutung der vielfältigen Massenmedien betont. „Worte können töten und Worte können heilen”, sagte Bundespräsident Thomas Klestil, der auch eine „Abrüstung der Worte” forderte.
Die Aktualität und die Bedeutung dieser Äußerungen können durch nichts relativiert werden. Dies gilt auch für alle, die Gewalt und Bomben für den Frieden immer wieder einfordern. „Der Krieg als Mittel zur Lösung von Konflikten muß überwunden werden. Zum Weg der Versöhnung gehört unabdingbar das Zeugnis der Gewaltlo-sigkeit”, forderten alfe Christen Europas in Basel 1989.
Dazu können auch die „abgerüsteten Worte” der Medien einen wichtigen Beitrag leisten. An der katastrophalen Kriegssituation inmitten Europas sind die „Worte” und die Bilder nicht unbeteiligt. „Haß ist gemacht, auch durch Medien”, überzeugte Tadeusz Mazo-wiecki, der frühere UN-Beauftragte für Menschenrechtsverletzungen im ehemaligen Jugoslawien. Auch bei uns müssen manchen - ich verallgemeinere nicht - der Titel des Kongresses und die erwähnten Prinzipien immer wieder in Erinnerung gebracht werden.
Immer noch da und dort praktizierte einseitige Verallgemeinerungen, unterschiedliche tendenziöse Darstellungen und Beurteilungen, auch der gleichen Taten und Fakten, nur je nach Blickwinkel und Herkunft, dienen sicher nicht der Entspannung, dem Frieden und der Versöhnung. Wir hoffen sehr auf den unverzichtbaren Beitrag der Worte und der Bilder der Medien für den Frieden und die Versöhnung. Osterreich und Graz werden als großes offenes Forum für Frieden und Versöhnung für alle Völker Europas im Juni 1997 zur Verfügung stehen, „unabhängig von Geschlecht, Basse, Nation und Sprache” (Basel). Deshalb wurden Osterreich und Graz ausgewählt!
