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Gotik-Glasfenster

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Das kürzlich in den Werkstätten des Bundesdenkmalamtes restaurierte gotische Glasfenster aus dem Chor der Stiftskirche Nonnberg in Salzburg ist Gegenstand der unter dem Titel „Bedeutende Kunstwerke, ge-fährdet-konserviert-präsentiert“ laufenden Ausstellungsserie in der Österreichischen Galerie im Belvedere. Es umfaßt 15 Rechteckscheiben, drei „Nonnen“ und drei Maßwerkscheiben und hat sechs „Freuden Mariens“ zum Thema: Verkündigung, Heimsuchung, Geburt Christi, Beschneidung, Anbetung der Könige und Krönung Mariens.

Das Fenster wurde von dem Salzburger Bürger Augustin Klaner, der sich selbst in einer Scheibe als Stifter verewigen ließ, 1473 in Auftrag gegeben, Die Straßburger Glasmalereiwerkstätte Peter Hemmeis baute die Scheiben 1480 in den Chor der Kirche ein. Einflüsse der niederländischen Malerei und das direkte Vorbild von Martin Schongauers Kupferstichen wirken in den Scheiben in handwerklichem Können auf höchstem Niveau nach.

Der exzellente Erhaltungszustand des Klaner Fensters erklärt sich aus der Verwendung von Gläsern einer damals neuen chemischen Zusammensetzung, die im Gegensatz zum „weichen“, alkalihaltigen mittelalterlichen Glas resistenter gegen Witterungseinflüsse sind. Nach Beendigung der musealen Präsentation des Klaner Fensters in der Österreichischen Galerie wird es unter Berücksichtigung konservatorischer Aspekte wieder am ursprünglichen Ort eingebaut. (Bis 11. Oktober)

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