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Grandes dames

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Eine neue alte Kulturachse baut die engagierte Galeristin Christine König mit ihrem Ausstellungsprogramm „New York, Wien, Prag" auf, das die drei großen Damen Louise Bourgeois, Maria Lassnig und Adriena Si-motovä gemeinsam präsentiert.

Die Geburtsjahre der Künstlerinnen, die unabhängig voneinander und wohl auch unabsichtlich Wesentliches für das Selbstbewußtsein der Frau geleistet haben, ohne Verfechterinnen des Feminismus gewesen zu sein,

liegen zwischen 1911 und 1926.

Erscheinen die Arbeiten der seit 1938 in New York lebenden Louise Bourgeois mitunter vordergründig erotisch - gemeint sind die phallischen Skulpturen -, erweist sich Maria Lassnig in ihren handkolorierten Siebdrucken „Gruppensex" als kühle Beobachterin. Simotovä wie Bourgeois reflektieren in ihren zarten Radierungen Kindheitserinnerungen, Freudsche Interpretationen und sehr emanzipiertes künstlerisches Gedankengut - wie etwa in Bourgeois' gußeisernem Turm und in den „Herzen in Balance".

Hildegard Absalon setzt einmal Maria Lassnigs Variante des „Gruppensex" in das Medium der Tapisserie um, ein andermal zeigt sie einen eigenständigen, wesentlich überzeugenderen gewebten Paravent. (Bis 2. Februar 1992)

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