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Gregor VII.

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Mit aller Deutlichkeit hat Papst Johannes Paul II. bei einem „historischen” Gedenktag eine Klarstellung in Sachen Kirche und Politik getroffen, die heute wieder notwendiger denn je erscheint.

Bei einem Gottesdienst in Salerno aus Anlaß des 900. Todestages von Gregor VII. (der die mittelalterliche Auseinandersetzung zwischen Staat und Kirche auszustehen hatte) sagte der Papst, daß Kirche und Politik zwei voneinander unabhängige, autonome Bereiche sind. Der kirchliche Auftrag sei nicht politischer, sozialer oder wirtschaftlicher, sondern ausschließlich religiöser Art. Aus dieser religiösen Dimension ergebe sich aber die Verpflichtung für die Kirche, ihren moralischen Einfluß auch in der Politik geltend zu machen, wenn die grundlegenden Menschenrechte auf dem Spiel stehen.

Damit ist klargestellt, daß die Versuchung des .Jntegra-lismus”, ob sie nun von rechts oder von links kommt, eine Versuchung bleibt, der die Christen widerstehen müssen. Das ,JR.eich Gottes” ist nicht auf Erden realisierbar. Auf der anderen Seite kann sich die Kirche nicht in die Sakristei zurückziehen. Sie muß Farbe bekennen, sich „einmischen” mit allen Konsequenzen, wenn es um die Grundrechte der menschlichen Person und des menschlichen Zusammenlebens geht.

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