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Griffiger Nestroy

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(Bregenzer Festspiele, „Der böse Geist des Lumpazivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt” von Johann Nestroy) Regisseur Bruno Felix hat nicht etwa den „Liederlichen” aufs Maul geschaut, sondern inszenierte in hintergründigem Nestroy-Stil. Karl Valentin blickt über die Schulter. Felix läßt breit spielen und modelliert aber jedes kleinste Detail, dadurch wird die Sache griffig und werden die Personen plastisch lebendig.

Nun hat er in Heinz Trixner (Zwirn) und in Kurt Sternik (Knieriem) zwei Liederliche zur Verfügung, die nichts anbrennen lassen. Menschliche Schwächen, mehr oder minder ausgeprägt immer vorhanden, werden wie unter dem Chirurgenmesser bis auf den Hauptnerv bloßgelegt. Bei den Damen tut sich in der „Sezierarbeit” Regina Weingart als Camilla besonders hervor.

Optisch sehr wirksam geriet das Ganze durch die prachtvollen Kostüme von Hanna Wartenegg. Das phantasievolle Bühnenbild, das vor allem Vor- und Nachspiel des Götterdisputs hervorhob, entwarf Gert Friedrich. Für die rechte musikalische Umrahmung sorgte Paul Hertl.

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