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Grüne werden kandidieren

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Die Stirnwand des Sommerrefektoriums im Minori-tenkloster zu Graz schmückt ein Kolossalgemälde des steirischen Hofmalers Johann Baptist Raunacher: „Die Speisung der Fünftausend". Unter diesem Bild eröffneten Österreichs „Alternative" am Wochenende ihren bundesweiten Gründungskongreß. Sie werden bei der Nationalratswahl 1983 und auch bei anderen Wahlen kandidieren, erstmals in Graz bei der Gemeinderatswahl im Jänner 1983.

Eines scheint jetzt schon sicher: Auch wenn ein Mandatserfolg auf Bundesebene ausbleibt (was wahrscheinlich ist), werden die „Alternativen" viele junge Wähler von den Tischen der „Etablierten" weglocken.

Die politische Speise, die von den „Alternativen" angeboten wird, ist ein Programm, über das sie reichlichst diskutieren und das doch weniger „Chaotik" enthält, als manche „Antialternative" behaupten. Dieses Programm enthält freilich viele ausgesprochene Minderheitenforderungen, für die es schwer fallen muß, auch nur die Andeutung einer Mehrheit zu gewinnen.

Die vier tragenden Säulen dieses Programms — ökologisch, basisdemokratisch, solidarisch, gewaltfrei — sind jedoch durchaus „mehrheits-fähig". Sie stehen auf christlichem Ideengrund.

In einer Nische im Kreuzgang des Grazer Minoriten-klosters befindet sich das Bild eines Mannes, der solidarisch, gewaltfrei „alternativ" lebte, bis zur letzten Stunde seines qualvollen Dahinsterbens: Maximilian Kolbe. Ob es die Teilnehmer alle gesehen und richtig gedeutet haben?

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