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Gruß aus Frankreich

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Das wahre, geheime Leben der Literatur entzieht sich der Propaganda. Denn Schrifttum lebt aus der Substanz, nicht aus der Werbung. So kommt es, daß gerade die wichtigsten Lyriker hierzulande und auch anderswo weniger bekannt sind als ihre geschäftstüchtigeren Kollegen; sie wirken jedoch nachhaltiger, tiefer und letztlich auch in einem größeren Kreis. Alois Hergouth gehört zu den bedeutenden Lyrikern öster-richs, ohne Zweifel.

Er war einmal freier Journalist, ist seit langem Ethnologe, erforscht also Volksleben nicht nur als Poet, sonder auch als Wissenschaftler. In der Steiermark ist er zu Hause, in der Landschaft, die ins Slowenische hinübereicht.

„Sladka gora / Der süße Berg“ heißt einer seiner Gedichtbände. Umsichtig wird sein Werk vom Styria-Verlag betreut.

Nun ist in Frankreich ein Büchlein erschienen: In der Reihte „Poetes actuels“ präsentiert Jean-Charles Lombard das Werk Alois Hergouths dem französischen Leser. Lombard, selbst Lyriker, hat sich vielfach mit deutscher Literatur befaßt; seine Bücher über Heinrich von Kleist und über Gottfried Benn fanden in Frankreich Leser.

Sein schönes Essay über Hergouth, die Reihe seiner Ubersetzungen erweitert den Wirkungskreis des steirischen Poeten. In solchen Erscheinungen wird die Realität eines von Goethe geprägten Begriffes erkennbar: „Weltliteratur“ ist kein Wunschtraum, sondern Wirklichkeit.

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