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Gruß aus Marburg

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Das 1985 für Veranstalter, Vortragende, Zuhörer und Diskutan-ten eindrucksvoll abgelaufene „Österreichische Autorentreffen“ in Marburg an der Lahn hat außer den zahlreichen Erinnerungen und inneren Spätfolgen nun auch eine äußere, handhabbare, nachlesbare Frucht gezeitigt: auf 165 gediegenen Seiten haben der so verdienstvolle und weltoffene Leiter des Marburger Literaturvereins Ludwig Legge und der Germanist Wilhelm Solms alle Vorträge und Lesungen versammelt und so genau aufbereitet und mit persönlichen Angaben versehen, daß dieses schöne Buch eine gründliche, hohe ästhetische und intellektuelle Freude vermittelnde, mittelbare und unmittelbare Sicht auf die österreichische Literatur bietet.

„Der gemütliche Selbstmörder“ - ironäscher Titel nach Joseph Zoderer - enthält Wendelin Schmidt-Denglers Anmerkungen zum österreichischen Selbstverständnis im Diminutiv, Johann Holzners Analyse der literarischen Aufarbeitung des Nationalsozialismus, Alois Brandstet-ters Motivanalyse der Annäherung an die Väter und Wilhelm Solms Schwarze Geschichten aus Österreich.

Weiters aber Originaltexte von zweiundzwanzig zeitgenössischen Autoren: von H. C. Artmann, Barbara Frischmuth, Friederike Mayröcker, Gerald Bisin-ger bis Michael Scharang, Alois Brandstetter und Gerd Jonke. Verdienstvoll sind die exakten Bibliographien und Texte des „Nachklangs“ jener Marburger Gasthchkeit.

DER GEMÜTLICHE SELBSTMORDER. Herausgegelien von Ludwig Legge und Wilhelm Solms. Verlag Dr. Wolfram Hitzeroth, Marburg/Lahn 1986. Kart. öS 187,20.

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