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Digital In Arbeit

Gußartige Chronik

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Unter dem halben Hundert von Autoren trug Gottfried Kraus -abgesehen von seiner Verantwor­tung als Herausgeber - die Haupt­last der Arbeit und prägte hier ein österreichisches Buch mit vielen klugen persönlichen Urteilen. Sein treffliches Vorwort findet ein blitz-gescheites Gegenstück in den ab­schließenden Bemerkungen von Marcel Prawy.

Dazwischen befindet sich „eine Chronik in Daten, Dokumenten, Essays und Bildern", und die reicht vom Paläolithikum bis zum August 1989. Und das ist dann der Rahmen für eine bunte, faktenreiche und auf hervorragendem Niveau ver­faßte österreichische Musikge­schichte. Leider gibt es nach der Vorstellung Österreichs im Spiegel seiner Bundesländer keine Noten für die Landeshymnen: Wer dieses Buch erwirbt, kann wahrscheinlich Noten lesen.

Das Buch ist sehr sorgfältig redi­giert. Nur auf den Seiten 304 und 305 hat man die Bildunterschriften vertauscht, und im Artikel über den „ Zwölftonvater" Josef Matthias Hauer wurde in der zweiten Spalte offenbar etwas vergessen. Dafür legt aber dieser Artikel und ein weiterer über den „Prioritätsstreit" eindeutig fest, daß Schönberg spä­ter dran war. Dieses Werk von Gott­fried Kraus ist ein modernes Volks­und Hausbuch über unsere Musik.

MUSIK IN ÖSTERREICH. Klassische Musik, Oper, Operette, Volksmusik, Komponisten, Di­rigenten, Sänger, Virtuosen, Avantgardemusik, Instrumentenbau, Unterhaltungsmusik, Musik­stätten, Festspiele. Herausgegeben von Gottfreid Kraus. VerlagChristian Brandstätter, Wien 1989. 518 Seiten, öS 745,-.

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