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Digital In Arbeit

Händereichen ins All

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Die Materialisation des Flüchtigen. Ein Industrieroboter schweißt eine Botschaft aus dem All und den Donauwalzer in eine dreieinhalb Meter hohe Edelstahlplatte. Eine symbolische Handreichung hinaus in den Weltraum, Kultur und Technik verschmelzen zu einer neuen Einheit.

Am Vormittag des sechsten Oktober wird im Rahmen des Projektes AUSTROMIR erstmals ein Weltraumflug zum Träger eines Kunstprojektes. Die Live-Performance des steirischen Künstlers Richard Krie-sche firmiert unter dem Projektnamen ARTSAT.

Wenn der österreichische Kosmonaut auf seiner Erdumlaufbahn Moskau überfliegt, wird ihm über VI-DEO-MIR eine Performance zugespielt, die Kriesche vom ORF-Studio in Graz steuert - Franz Viehböck wird die Hand ins All gereicht. Der Austro-naut umkreist einmal die Erde. Im Studio Publikum und Künstler, Diskussionen und ein digitales Klavier. Vor dem Funkhaus der IGM-Indu-strieroboter und die AREMIR-Emp-fangsstation.

Sobald Viehböck wieder im Empfangsbereich der Grazer Anlage ist, sendet er seinerseits Grüße zur Erde. Digitalisiert und zusammen mit dem Donauwalzer eingespeichert wird die Botschaft zum Steuersignal und zur imaginären Spielhand des Klaviers. Diese verfremdete Mischung aus Sprache und Musik wird dem Roboter zugeführt, der schweißend das drei Minuten lange Händeschütteln verewigt.

Die Funkstation AREMIR wird noch drei Jahre lang die ARTSAT-Signation abstrahlen. Das Steuersignal für den Schweißroboter wird von zwölf Komponisten zu einer CD verarbeitet. Die Edelstahlplatte wird auf dem Grazer Schloßberg angebracht, dort wo der erste Sendemast der RA VAG stand.

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