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Haiden-Schuß

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Der Musiker Joseph Haydn, dessen 250. Geburtstag heuer gefeiert wird, hat Einmaliges geleistet und ist wegen seines väterlichen Wesens als .JPapa Haydn" in die Musikgeschichte eingegangen.

Auch der Landwirtschaftsminister Günter Haiden leistet (sich) Einmaliges", nur sehr väterlich springt er mit seinen Beamten nicht gerade um. Hatte es erst unlängst Wirbel um den ansonsten glücklosen Ressortchef gegeben, als er gegen alle Empfehlungen einen Sozialisten als Direktor einer Fachschule in Wieselburg (Nö) durchboxte, so gibt es nun im Ministerium selbst einen Haiden-Lärm.

In einem in der Zweiten Republik beispiellosen Willkürakt wurde dem allseits geachteten Ministerialrat Heinrich Stühlinger seine Abteilung, die er seit 21 Jahren tadellos leitet, entzogen, um für eine Sozialistin Platz zu machen.

Die menschliche Tragik hinter diesem unnötigen Abschuß (Stühlinger geht mit Jahresende in Pension), der ein Lebenswerk abwertet, ist dem Minister offenbar nicht bewußt. Der hat anscheinend an diesem schlechten Faschingsscherz seinen Haiden-Spaß ...

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