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Harte Gesinnung

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Ein gelehrter Dominikaner, H. Blasius Streithofen, legt eine Friedensschrift vor. Er beruft sich auf die Päpste, auf die Denker von Augustinus bis Thomas von Aquin.

Der streitbare Dominikaner polemisiert gegen die Friedensbewegung, sieht sie von Moskau ferngesteuert, sieht Moskau hinter dem Bonner Friedensmarsch der 300.000 von 1981, wirft diesen Menschen immer wieder „Eiriäugigkeit" vor, ist dabei aber selbst einäugig.

Streithofen tritt für Abschrek-kung ein: „Könnte nicht ein falsch verstandener Pazifismus Mitursache für einen Krieg sein?"; für die umstrittene Devise: „Willst du den Frieden, so rüste den Krieg". Böse ist er natürlich auch auf christliche, auch katholische Jugendorganisationen, die sich im Friedenskampf engagieren.

Streithofen vertritt den religiös-politischen Glauben heutiger Sprecher des bundesdeutschen Katholizismus. Mit ihnen steht er gegen die jungen „Chaoten", die auf die Straße gehen und demonstrieren ...

Sehr ernst zu nehmen ist diese massive, harte Gesinnung. Aus ihr führt kein Tor in offene Horizonte, heraus aus dem Teufelskreis.

SCHLÜSSELWORT FRIEDEN. Sehnsucht, Angst und Moral. Von H. Blasius Streithofen. Edition Interfrom, Zürich 1983. Kart., öS 109,20.

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